Trainingsmittel für Bläser - Lippenmuskulatur (von Henk Rensink) ©
Es gibt schon seit langem verschieden Arten, um neben dem Spielen des Instruments auch die Lippenmuskeln zu trainieren und aufzubauen. Denken Sie nur an die alte Methode mit dem Bleistift zwischen den Lippen. Nachteil ist hier, dass man den Bleistift oft krampfhaft festhält und man die Lippenmuskeln nicht bewegt, weshalb diese zu wenig Energie erhalten. Dies kann die Muskeln/Lippenmuskulatur schädigen, schlimmstenfalls zu deren Ausfall führen. Übungen mit Bewegungen der Muskeln/Lippenmuskulatur sind stets besser, z.B. das sogenannte Buzzing nur mit den Lippen oder mit dem Mundstück (Buzzing Basics, James Thompson). Auch die Lippenmuskeln stärkende Übungen aus der Logopädie sind sehr effektiv, da sie den ganzen Ansatzraum berühren. Außerdem sind im Handel kleine Trainingsapparate erhältlich, die man , die man zwischen die Lippen ansetzt, um die Muskulatur zu verstärken, z.B. der Liptrainer von Tilz (www.mundstueckbau-tilz.de), der Varioliptrainer (www.varioliptrainer.de) der Lipexpander für Holz- und Blechbläser und der Lippenhalter (www.brass-innovations-germany.de), ProfiLip, Facial Flex (www.biof.com/onlinestore/facialflex.asp oder http://home.zonnet.nl/fitnessforbrass.
Mundstückzubehör
Für das Trainieren eines entspannten Ansatzes wurden spezielle Apparate entwickelt, die man an ein Mundstück anschließen kann oder die darin integriert sind. Walter Dölling aus Markneukirchen ließ noch zu DDR-Zeiten ein von ihm erfundenes teleskopisch federndes Element patentieren, das zwischen Mundstück und Instrument gesteckt wird. Bruno Tilz liefert Mundstücke mit der Bezeichnung ‚Mega 2000'. Dies sind Übemundsücke, bei denen der Spieldruck durch einen Federmechanismus verringert werden kann. Auch gibt es seit kurzem einen Massage-Apparat von Vibrass, mit dem das Mundstück in Schwingung gebracht wird und das die Lippen aufwärmt. Alles kleine Hilfen heutzutage, mit denen der Ansatz in Form gehalten werden kann.
Der slowenische Trompeter Igor Marosevic hat einen kleinen zylinderförmigen Apparat entwickelt, der an der Außenseite des Mundstückstifts angebracht werden kann. Man kann dies als Weiterentwicklung des bekannten BERP-Übelements und des Buzzing ansehen. Der Apparat hört auf den Namen DIT und eignet sich für ein tägliches bewusstes Ansatztraining. Es zeigt Ansatzfehler an, die aus einer zu geringen Lippenspannung heraus resultieren und hilft, diese zu verbessern. Wenn man die Schwingungsenergie besser fokussiert, verbraucht man selbst weniger Energie, was zu einer Verbesserung der Tonqualität führt. Man kann den Apparat nur zusammen mit dem Mundstück benutzen oder mit dem ganzen Instrument, sowohl beim Üben als auch während eines Auftritts. Den Luftstrom kann man auf drei verschiedene Arten regulieren. In der offenen Position strömt die Luft direkt nach außen (wie beim Buzzen) und es klingt nur das Mundstück. In der halboffenen Position klingen Mundstück und Instrument. In der geschlossenen Position strömt die Luft wie gewohnt durch das Instrument, das dann natürlich als einziges klingt.
Online-Infos unter http://www.dit.si/ http://www.dit.si/downl/dit_en.wmv
Weitere Übemethoden:
- Hans Bosma : Socratesmethode
- Frits Damrow : Fitness For Brass
- Bart van Lier : Coördination training program for trombone playing
- Jeff Smiley : The Balanced Embouchure